›The Auld Triangle‹ – Begegnung mit Irland

›The Auld Triangle‹ – Begegnung mit Irland 2023

Musik von der grünen Insel impliziert zunächst rasend schnelle Jigs mit Fiddle, Bodhrán und Banjo, oder tieftraurige Balladen, begleitet auf der Harfe. Und natürlich eine der erfolgreichsten Bands in der Rockwelt, U2. Die irische Jazzszene ist in Deutschland recht unbekannt, das sollte sich ändern, denn natürlich gibt es auch dort eine wachsende Zahl, junger, international bestens ausgebildeter Musiker*innen. Also halten wir es für eine gute Idee, unsere Reihe europäischer Begegnungen mit Irland fortzusetzen.

In den Projekten der vergangenen Jahre hat es immer Verbindungen von zeitgenössischem Jazz und der folkloristischen Tradition des jeweiligen Partnerlandes gegeben. Im Fall Irland ist das besonders naheliegend, da folkloristische Musik dort eine weitaus größere Rolle spielt, als in den meisten anderen europäischen Ländern. Die Wahrscheinlichkeit, bei einem Pubbesuch melancholischen Balladen, oder raue Trinkliedern kennenzulernen, ist sehr hoch. Bisweilen hörst du auch die Umschreibung, dass es in Irland für jede Situation ein Lied gibt. Mag dies vielleicht zu hoch gegriffen sein, ist der Anteil an gesungener Kommunikation sicher höher, als in den meisten anderen Ländern.

Unser Projekttitel ›The Auld Triangle‹ ist ein Song, der für ein Theaterstück des irischen Dramatikers Brendan Behan komponiert wurde, von seinem Bruder Dominic. Bezeichnend ist, dass der Song, wie sehr viele andere, von der harten Realität des sozialen Alltags erzählt, in diesem Fall dem Überleben im Gefängnis. Irische Lieder haben oft und gern einen gesellschaftspolitischen Bezug und darin sehen wir ganz bewusst eine Parallele zur ursprünglichen Herkunft des Jazz, als Kunstform von der ›Straße‹. 

Bei der Aufgabe, für das Projekt einen Band zu bilden, führt der logischste Weg über den Saxophonisten Matthew Halpin, denn der gebürtige Dubliner lebt seit 2015 in Köln und ist mittlerweile eine allseits geschätzte Stimme im Jazzland NRW. Matthew Halpin bringt zwei irische Weggefährten mit in die Band: den Gitarristen Scott Kohlmann, wie Halpin Absolvent des Berklee College in Boston, und den Bassisten Conor Murray, mittlerweile in Glasgow lebend und in den Jahren 2017 und 2018 Finalist beim ›Young Scotish Jazz Musician Of The Year‹. Dazu laden wir zwei weitere wichtige Stimmen aus NRW ein, den 22- jährigen Trompeter Jakob Bänsch, in 2020 eines der jüngsten Mitglieder des Bundesjazzorchesters und Mitglied des ›WDR Big Band Composers Fellowship‹. Bänsch ist noch Student an der Kölner Musikhochschule. Ebenfalls aus Köln kommt der Gitarrist Tobias Hoffmann, ein Musiker der sich in den letzten Jahren so konsequent entwickelt hat, dass Wolf Kampmann im Reclam Jazzlexikon sich äußert: »Der derzeit wahrscheinlich beste Jazzgitarrist Deutschlands.«

Mit dem Projekt ›The Auld Triangle‹ präsentieren wir damit ein Ensemble, in dem führende NRW Jazzmusiker aus drei Generationen auf drei hervorragende Protagonisten von der irischen Szene treffen. Wie in den Vorjahren gehen wir die Tour so an, dass wir das Projekt in NRW, anderen deutschen Städten und auch in Irland vorstellen werden.